Unternehmensnetzwerk für Produktentwicklungen zur dezentralen Wasserstoffnutzung als Energieträger im produzierenden Gewerbe

Das Netzwerk H2 apply ist eine ZIM gefördertes Innovationsnetzwerk, welches Produktentwicklungen im Bereich der dezentralen Energieversorgung mit grünem Wasserstoff umsetzen möchte, um die zukünftige Produktion emissionsfrei gestalten zu können. Dabei sollen die Chancen und das Wachstum der Wasserstoffbranche genutzt werden, um

  • erfolgreiche, CO2 neutrale Produktionskonzepte mit Leuchtturmcharakter für andere Mittelständler zu etablieren und zu validieren,
  • systemrelevantes Know-how für Prozesse der Wertschöpfungskette „Wasserstoff als Energieträger“ besonders im deutschen und sächsischen Mittelstand anzusiedeln
  • KMU an dieser Entwicklung überproportional teilhaben zu lassen
  • KMU die Möglichkeit geben neue Produkte zu entwickeln und diese erfolgreich zu vermarkten

Die Staaten der Europäischen Union stellen sich aktuell konkrete Ziele zur Erreichung einer grundlegenden Umgestaltung der europäischen Volkswirtschaften und Gesellschaften für eine nachhaltige Zukunft. Gleichzeitig zielen die damit verbundenen Maßnahmen auf die ebenso dringende Herausforderung ab, die Überwindung von Krisenerscheinungen zu unterstützen und zukünftig zu mindern. Die Europäische Kommission formuliert die ambitionierten Ziele und Aufgaben als sogenannten Europäischen Green Deal 1 für die Zeiträume bis 2030 und darüber hinaus bis 2050. Dabei sollen die Emissionen bis 2030 um mindestens 55% gegenüber dem Stand von 1990 gesenkt werden. Zentrale Chancen sieht die EU in der Umsetzung in den Bereichen Reduzierung der Emissionen in Verkehr und Produktion, nachhaltiger Kreislaufwirtschaft, dem Abbau von Energiearmut verschiedener Regionen sowie der Reduzierung der Energieabhängigkeit von Drittländern.2


Wasserstoff soll hierbei eine Schlüsselrolle bei der zukünftigen Energieproduktion einnehmen: unter Nutzung von Strom und CO2 kann dieser zur Herstellung verschiedener synthetischer Energieträger genutzt werden, welche wiederum in verschiedenen Bereichen wie Produktion, Verkehr oder auch der Stromversorgung über das Stromnetz eingesetzt werden können.

 

1 Europäische Kommission, Brüssel, den 11.12.2019 COM(2019) 640 final, unter ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal_de, abgerufen am: 16.07.2021

2 Vgl. ec.europa.eu/info/strategy/priorities-2019-2024/european-green-deal/delivering-european-green-deal_de, zuletzt abgerufen am: 21.01.2022

Das Netzwerk H2 apply möchte hierzu für das produzierende Gewerbe einen entscheidenden Beitrag leisten. Folgende Visionen sollen bei der Umsetzung der notwendigen Produktentwicklungen verwirklicht werden:

  • Nutzung von Wasserstoff als Energieträger für alle Prozessmedien (im Maximum kann auf einen zentralen Stromanschluss verzichtet werden) und dadurch
    • größere Unabhängigkeit von zentraler Stromerzeugung
    • Eigenproduktion von Strom für Eigenbedarf (keine Einspeisung) zum Abfedern von Stromspitzen
    • Nutzung der Abwärme der Brennstoffzelle für industrielle Prozesse
    • Prozessoptimierung in Bezug auf die energetische Last, direkte Abstimmung zwischen Energieerzeugung und Verbrauch
    • Vermeidung „Einsatz von großen elektrischen Energiespeichern
  • Nutzung von Wasserstoff trotz nicht vorhandener zentraler Bereitstellung

Ziel des Netzwerkes ist es, geeignete Produkte zu entwickeln, welche eine nachhaltige Nutzung von „grünem“ Wasserstoff ermöglichen. Dabei soll eine dezentrale Energieversorgungseinheit entstehen, welche primär durch den Energieträger Wasserstoff versorgt wird. Diese soll alle notwendigen Medienströme für das produzierende Gewerbe bereitstellen können.


Das Kooperationsnetzwerk H2 apply setzt sich aus den folgenden Partnern zusammen

Kontakt

ICM - Institut Chemnitzer Maschinen- und Anlagenbau e.V.
Otto-Schmerbach-Str. 19
09117 Chemnitz